Der Sehsinn der Tiere

Der Anatomische Aufbau und der Sehvorgang des Auges

In dieser Folge beschreibe ich für dich wie die Anatomie des Auges aussieht, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Tierarten gibt und wie der Sehvorgang im Allgemeinen abläuft. Auf meiner Website findest du einen Artikel dazu. Hier habe ich auch Bilder eingefügt. Klick mal rein!

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Der Sehsinn der Tiere

So ist das Auge anatomisch aufgebaut und so funktioniert es.

Die Augen sind zuständig für den Sehsinn, sie sind sogenannte Rezeptororgane für die Sinneswahrnehmung des Sehens. Die Augäpfel sind paarig angelegte Organe die sich in der Augenhöhle (Orbita) befinden. Je nach Tierart können sich die verschiedenen Augen deutlich unterscheiden. Darauf werden wir weiter unten noch genauer eingehen. Das komplette Sehsystem besteht aus den Augäpfeln, den Nebenorganen der Augen, dem Sehnerven und dem Sehzentrum im Gehirn. Als Nebenorgane der Augen gilt die Augenmuskulatur, die Augenlider mit den Wimpern und die Tränen.

Die Augäpfel sind paarig angelegte, kugelige Organe, welche allerdings nicht komplett rund sind, da sich der vordere Augenpol stärker wölbt als der Hintere Hauptteil. Das Auge besteht aus drei Augenkammern, der Iris, der Linse und dem Sehnerv, welches von drei Wandschichten umgeben ist.

Die drei Augenkammern setzen sich zusammen aus der vorderen Augenkammer, diese befindet sich zwischen Hornhaut und Iris, der hinteren Augenkammer (zwischen Iris und Linse) und dem Glaskörperraum, der ist hinter der Linse und wird umgeben von der Netzhaut. 

Die drei Wandschichten setzen sich zusammen aus der äußeren Augenhaut (Tunica fibrosa). Diese besteht aus der Lederhaut (Sklera), welche sich hinten am Auge befindet und der Hornhaut (Cornea), diese ist vorne die Begrenzung des Auges. Die nächste Wandschicht ist die mittlere Augenhaut (Uvea). Die besteht aus der Aderhaut (Choroidea) hinten um den Augapfel, dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) an der Linse und der Regenbogenhaut (Iris) vor der Linse. Die Regenbogenhaut begrenzt das Sehloch und funktioniert wie eine Lichtblende (viel Licht – kleine Pupille, wenig Licht – große Pupille), sie ist farblich unterschiedlich, zeigt somit die Augenfarbe an. Pferde und Rinder haben an der Pupille eine Besonderheit, und zwar sind das die sogenannten Traubenkörner. Das sind kleine dunkle Körnchen am oberen Pupillenrand die zusätzlich zum Mechanismus der Pupille das Auge vor zu hohem Lichteinfall schützen sollen. Als nächste Schicht im Auge kommt die Innere Augenhaut (Retina/ Netzhaut). Sie kleidet die Innenschicht des Auges bis zur Iris aus, im hinteren Teil ist sie lichtsensibel im vorderen Teil nicht. Die Netzhaut hat den sogenannten „blinden Fleck“, an dieser Stelle tritt der Sehnerv ein und somit befinden sich hier keine lichtsensiblen Zellen.

Der Glaskörper (Corpus vitreum) besteht aus einer gallertigen Masse, welche zu 99% aus Wasser mit Hyaluronsäure zusammengesetzt ist. Die Linse ist konvex, glasklar und frei von Nerven und Gefäßen. Das Kammerwasser, welches sich in der vorderen und der hinteren Augenkammer befindet, versorgt die Cornea und die Linse, es wird aus dem Blut gebildet und über den Schlemmschen Kanal abgeführt. Dieser Kanal befindet sich im Bereich der vorderen Augenkammer.  

Nun möchte ich noch genauer auf die Nebenorgane eingehen. Zu den Nebenorganen des Auges gehören die Augenmuskeln, die Augenlider mit den Wimpern, das dritte Augenlid sowie die Tränendrüsen. Als erstes die Augenmuskeln. Diese dienen der Bewegung des Augapfels, sie bewegen immer beide Augen gleichzeitig außer bei einer Störung (z.B. Schielen). Es gibt vier gerade, zwei schiefe und einen rückwärtsziehenden Augenmuskel pro Auge. Die Augenlider mit den Wimpern fungieren als Schutz vor Fremdkörpern (Lidschlussreflex). Zum Ober- und Unterlied gibt es noch das dritte Augenlid (Nickhaut). Die Hinterfläche des Augenlids ist mit einer Schleimhaut, der Bindehaut überzogen. Sowohl das dritte Augenlid als auch die Bindehaut dienen dem Schutz des Auges vor Fremdkörpern und halten das Auge feucht. Die Tränendrüsen liegen seitlich hinter dem Oberlid, direkt dem Augapfel an. Über den Tränenkanal ist das Auge mit der Nase verbunden. Sie halten das Auge feucht und kleine Fremdkörper können durch Tränenflüssigkeit rausgespült werden.

Kommen wir zu den tierartlichen Unterschieden. Es gibt Unterschiede in der Größe des Augapfels, in der Form des Sehlochs, also der Pupille (Rund oder Oval, Traubenkörner beim Rind und beim Pferd), unterschiedliche Augenfarben und einen wichtigen Punkt, nämlich den unterschiedlichen Sehwinkel. Pferde sehen fast 360 Grad, lediglich direkt vor ihnen und direkt hinter ihnen sehen sie nichts. Hunde sehen in etwa 240 Grad und Menschen 180 Grad, Menschen haben aber im Vergleich zu den Tieren ein deutlich ausgeprägteres räumliches Sehen.

So funktioniert das Sehen: Die Hornhaut, die Augenkammern, die Linse und der Glaskörper brechen die Lichtstrahlen und Bilder und projiziert sie auf die Netzhaut. Die Linse kann dabei, durch den Ziliarmuskel, leicht an Dicke variieren und dadurch die Objekte scharf stellen (Akkommodation) Der Lichteinfall wird über die Iris gesteuert, welche sich durch Miosis (Pupillenverengung) und Mydriasis (Pupillenerweiterung) an die Helligkeit der Umgebung anpasst. Dieser Vorgang nennt sich Adaption. Die Sehstäbchen sind Rezeptoren in der Netzhaut und sind für das Dämmerungs- und Nachtsehen (hell/dunkel) zuständig, während die Sehzäpfchen farbempfindlich sind. Die meisten Tiere sehen im Vergleich zum Menschen nur sehr wenige Farben. Grün und Blau sind die häufigsten Farben. Über den Sehnerv wird das gesehene ans Gehirn weitergeleitet. (Sehnerveintrittsstelle = blinder Fleck) Katzen und andere Nachttiere haben viele Stäbchen und können in der Nacht dementsprechend gut adaptieren, Pferde und Hunde zum Beispiel eher weniger.

Quellen:

  1.  H.E. König, H.-G. Liebig (1999): Anatomie der Haussäugetiere, Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis, Band 2, Organe, Kreislauf- und Nervensystem, Schattauer Verlagsgesellschaft mbH
  2. Susanne Geyer, Arthur Grabner (2005): Die Tierarzthelferin: Lehrbuch und Leitfaden für die Ausbildung zur Tierarzthelferin und zum Tierarzthelfer, Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
  3. Dr. Teresa Valenca (2013): Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vet.-Med- Universität Wien, veröffentlicht am 07.08.2013, zuletzt geprüft 02.04.2024, https://www.vetmeduni.ac.at/fileadmin/v/fiwi/Publikationen/Populaerwissenschaftliche/Valencak_Sehfeld-Sehen_oder_gefressen_werden_2013.pdf